Was bedeutet „sic“ in wörtlichen Zitaten?

Das in einem Zitat in eckigen Klammern eingefügte lateinische Wort sic bedeutet „wirklich so“ und weist darauf hin, dass das unmittelbar davor stehende Wort richtig zitiert wurde, also beispielsweise ein Rechtschreibfehler im Original nicht verändert wurde. Folgendes (ausgedachtes) Beispiel soll das verdeutlichen:

Außerdem sieht er dieses Miteinander als einen Austauschprozess an, „der zu Mustern aufeinander abgestimmte [sic] Handlungen führt“, und nicht als etwas, was eine Person alleine in Anpassung an sein Gegenüber ausführen kann (Fogel 1993).

Statt „abgestimmte“ hätte im Original „abgestimmter“ verwendet werden sollen.

Manche Universitäten schreiben vor, dass in Abschlussarbeiten sic auch bei alter deutscher Rechtschreibung eingefügt werden muss. Das zeigt das nächste Beispiel:

Marin führt erhellend aus:

„Antisemitismus ohne Antisemiten […] bezeichnet ein Massenvorurteil ohne Legitimation, ohne öffentliches Subjekt, ohne propagandistische Träger, ohne das Selbstbewußtsein [sic] und das Selbstverständnis einer Ideologie“ (Marin 1979, zit. n. Stögner 2008, S. 54).

In der österreichischen Öffentlichkeit wurde …

Fazit: Durch die Verwendung von sic zeigt der Zitierende, dass er Zitate exakt übernommen und nicht verändert hat, auch wenn diese Fehler enthalten.