Welchen Platz soll das Verb in einem Satz einnehmen?

Das Verb in seiner Funktion als Satzaussage bzw. Prädikat soll einen zentralen Platz im Satzbau innehaben. Unnötigerweise wird das Zeitwort häufig an das Ende einer Aussage gestellt, wodurch der Leser bis zum Schluss einer Ausführung warten muss, um diese verstehen zu können. Das vermindert die Lesbarkeit und somit die Verständlichkeit eines Textes beträchtlich.

Besonders für die Verfassung einer wissenschaftichen Arbeit muss darauf geachtet werden, da bei Fachtexten der Inhalt oft komplex und kompliziert ist. Das Verständnis eines Satzes wird erschwert, wenn das Verb als Kernelement des Satzes falsch platziert wird.

Der folgende Satz ist ein schlechtes Beispiel:

Im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens haben die fachlich zuständigen Minister eine begründete Stellungnahme zur Beurteilung, ob das besondere öffentliche Interesse der Republik am konkreten Vorhaben vorliegt, abzugeben.

Indem das (Voll-)Verb „abgeben“ vorgezogen wird, erhält es den ihm angestammten Platz in der Satzmitte, was die Lesbarkeit deutlich verbessert:

Im Rahmen des Stellungnahmeverfahrens haben die fachlich zuständigen Minister eine begründete Stellungnahme zur Beurteilung abzugeben, ob das besondere öffentliche Interesse der Republik am konkreten Vorhaben vorliegt.