Literaturverweise im Text nach Harvard

Die Harvard-Methode ist dem APA-Stil sehr ähnlich. Die Literaturverweise im Fließtext enthalten den Autornamen/die Autorennamen, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl der zitierten Quelle. Wie in APA musst du diese Angaben des Kurzbelegs in Klammern einschließen, außer der Autor ist Bestandteil des Textes. Für sinngemäße Zitate (Paraphrasen) ist, im Unterschied zum APA-Zitierstil, der Zusatz „vgl.“ zu ergänzen. Es gibt im Harvard-Stil viele Varianten; wichtig ist, dass du für deine gesamte wissenschaftliche Arbeit Einheitlichkeit bewahrst.

Beispiele mit einem Autor

Historiker bestätigen, dass Juden „als Fremde, als Andere, als Nicht-unsere“ begriffen wurden (Wassermann 2000: 326).

So zeigt Wassermann (2000: 326) auf, wie Juden „als Fremde, als Andere, als Nicht-unsere“ begriffen wurden.

Juden wurden nicht als selbstverständlicher Teil der österreichischen Gesellschaft begriffen (vgl. Wassermann 2000: 326).

Varianten je nach Universität

Wassermann 2000: S. 326
Wassermann 2000, 326
Wassermann 2000, S. 326

Seiten mit „f.“ und „ff.“ angeben?

Willst du zwei Seiten zitieren, kannst du nach der ersten Zahl „f.“ (folgende Seite) hinzufügen. Im Fall eines Zitates mit mehr als zwei Seiten soll nicht „ff.“ (folgende Seiten), sondern eine Von-bis-Seitenangabe verwendet werden. Dabei ist der Bis-Strich (auch als Gedankenstrich verwendet – mit einem Leerzeichen davor und danach) und nicht der Bindestrich zu setzen. Dazu je ein Beispiel:

… war von dieser propagierten Inklusivität nichts zu spüren (vgl. Pelinka 2008: 18 f.).

… Opfer zeichneten sich maßgeblich durch Entsubjektivierungen aus (vgl. Stögner 2014: 198–200).

Beispiele mit zwei Autoren

Die Aussage „anstelle von Erfahrung tritt Cliché“ beschreibt den Wahrnehmungsverlust im Antisemitismus (Horkheimer/Adorno 2016: 211).

„Anstelle von Erfahrung tritt Cliché“, schreiben Horkheimer und Adorno (2016: 211) hinsichtlich des Antisemitismus.

Im Antisemitismus gab es einen Wahrnehmungsverlust, auf die Erfahrung wurde nicht geachtet (vgl. Horkheimer/Adorno 2016: 211).

Varianten je nach Universität

Horkheimer und Adorno 2016: 211
Horkheimer & Adorno 2016: 211

Beispiele mit drei oder mehr Autoren

So wiesen „10 % der Befragten manifeste, 30 % latente antisemitische Einstellungen“ auf (Zeglovits et al. 2018).

Zeglovits et al. (2018) geben an, dass „10 % der Befragten manifeste, 30 % latente antisemitische Einstellungen“ aufweisen.

Von den Befragten wiesen 10 % manifeste und 30 % latente antisemitische Einstellungen auf (vgl. Zeglovits et al. 2018).

Varianten je nach Universität beim Erstverweis

Zeglovits/Unterhuber/Sommer 2018
Zeglovits, Unterhuber und Sommer 2018
Zeglovits, Unterhuber & Sommer 2018

Mehrere Werke desselben Autors

Enthält ein Literaturverweis mehrere Publikationen desselben Autors, muss der Autorname nicht wiederholt werden. Siehe folgendes Beispiel:

Das Verständnis dazuzugehören wird im Alltag beständig durch sekundären Antisemitismus infrage gestellt (vgl. Stögner 2014: 264, 2016: 124).

Mehrere Werke eines Autors im selben Jahr

Willst du mehrere Veröffentlichungen eines Autors bzw. mehrerer Autoren aus demselben Jahr angeben, musst du dem Erscheinungsjahr einen Kleinbuchstaben hinzufügen:

… und werden deshalb abermals Zielscheibe von Hass (vgl. Rensmann 1998a).

Mehrere Verweise für dieselbe Textstelle

Hast du mehrere Literaturverweise für dieselbe Textstelle, so sind diese durch ein Semikolon zu trennen, wobei sie nach Wichtigkeit zu ordnen sind. Falls die Quellen für deine Aussage gleich wichtig sind, musst du sie nach dem Publikationsjahr sortieren, also das älteste Werk zuerst nennen. Beispiel:

Dies wird als Phänomen des modernen Judentums beschrieben (vgl. Raggam-Blesch 2008: 210; Volkov 1993).

Text im wörtlichen Zitat hervorheben

Falls du in einem wörtlichen Zitat ein Wort oder mehrere Wörter hervorheben willst – entweder durch Kursivierung oder durch fette Schriftauszeichnung –, muss unmittelbar danach die Anmerkung „Hervorhebung des Verfassers“ in eckigen Klammern eingefügt werden. Eine bereits bestehende Hervorhebung wird durch die in eckigen Klammern gesetzte Zufügung „Hervorhebung im Original“ kenntlich gemacht.