Gedankenstriche oder Kommas oder Klammern?

Der (einfache oder doppelte/paarige) Gedankenstrich grenzt Zusätze oder Nachträge vom Rest des Satzes ab – er markiert eine Pause, eine Unterbrechung. Statt der Gedankenstriche können auch Kommas oder Klammern stehen; eine feste Regel, was wann bevorzugt werden sollte, gibt es nicht.

Trotzdem weisen diese drei Möglichkeiten einen feinen semantischen Unterschied auf. Ein eingeklammerter Zusatz drückt im Deutschen aus, dass er zwar für die Hauptaussage des Satzes nicht von essenzieller Bedeutung, aber doch informativ und daher hilfreich ist. Im Vergleich zu Klammern verstärken Kommas die Signifikanz des Hinzugefügten. Darüber hinaus unterstreichen Gedankenstriche die Relevanz des ergänzenden Zusatzes. Sie signalisieren, dass nun etwas besonders Wichtiges oder Unerwartetes ausgedrückt werden soll.

Wie gesagt schreibt die amtliche Rechtschreibregelung nichts über diese Unterschiede. Es geht hier also nur um Bedeutungsnuancen, die aber zielgerichtet mithilfe dieser Satzzeichen zum Ausdruck gebracht einen Text aufwerten. Insbesondere sind Gedankenstriche ein Stilmittel, das sparsam eingesetzt eine akademische Arbeit bereichert.

Beispiele:

Unser Gehirn benötigt 15–20 % des ständig im Kreislauf zirkulierenden Blutvolumens und verbraucht rund 20 % des aufgenommenen Sauerstoffs – mehr als jedes andere Organ!

Um differenzialdiagnostisch eine Hypo- bzw. Hyperglykämie ausschließen zu können – diese ähneln der Schlaganfallsymptomatik –, wird üblicherweise eine Blutzuckerbestimmung durchgeführt.

Beachte: Satzzeichen, die für den Hauptsatz vonnöten sind, dürfen durch den von den Gedankenstrichen umschlossenen Einschub nicht gelöscht werden. Das betrifft hier das Komma nach dem zweiten Gedankenstrich.