Literaturverzeichnis im Harvard-Stil

Der Harvard-Stil lässt für das Literaturverzeichnis viele Möglichkeiten zu. Du kannst eine der Optionen wählen und musst diese dann konsistent beibehalten.

Generell kann gesagt werden, dass Vornamen ausgeschrieben, einen zweiten Vornamen kannst du auch abkürzen, und Titel offiziell veröffentlichter Werke kursiviert werden, also z. B. von Büchern und Zeitschriften.

Insbesondere bezüglich der Autorennamen ist auf Einheitlichkeit zu achten: Falls du für die Literaturverweise beispielsweise die Variante mit Schrägstrich verwendet hast, musst du dies auch für das Literaturverzeichnis tun.

Varianten für zwei Autoren je nach Universität:

Lamott Franziska/Kathrin Mörtl
Lamott Franziska und Kathrin Mörtl
Lamott Franziska & Kathrin Mörtl

Beachte: Für den ersten Autor wird der Nachname zuerst genannt, für den zweiten Autor kommt zuerst der Vorname. (Manche Universitäten folgen dieser Regel nicht, sondern behalten die Reihenfolge „Nachname Vorname“ bei.)

Varianten für drei und mehr Autoren je nach Universität:

Stenzel Stefan/Reiner Bröckermann/Michael Müller-Vorbrüggen
Stenzel Stefan, Reiner Bröckermann und Michael Müller-Vorbrüggen
Stenzel Stefan, Reiner Bröckermann & Michael Müller-Vorbrüggen

Die folgenden Beispiele habe ich nach der Literaturform geordnet, damit du dich schnell zurechtfindest.

Buch (Monografie)

Giddens, Anthony (1984b): Interpretative Soziologie. Eine kritische Einführung, Frankfurt a. M.: Campus.

Buch (Sammelwerk)

Schützeichel, Rainer (2007): Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung (Hrsg.), Bd. 15, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft, S. 472–484.

Buch (Sammelwerk mit Buchkapitel)

Stenzel, Stefan (2008): Coaching und Supervision, in: Stefan Stenzel/Reiner Bröckermann/Michael Müller-Vorbrüggen (Hrsg.), Handbuch der Personalentwicklung, 2. Aufl., Stuttgart: Schäffer-Poeschel, S. 367–389.

Beachte: Für alle Herausgeber nenne zuerst den Vornamen.

Zeitschriftenartikel nur mit Bandnummer

Kaufmann, Franz-Xaver (1997): Schwindet die integrative Funktion des Sozialstaates?, in: Berliner Journal für Soziologie, Jg. 7, S. 5–19.

Achtung: Das Komma nach dem Zeitschriftennamen ist kursiv zu setzen. Statt „Titel, in:“ wollen einige Universitäten „Titel. In:“.

Zeitschriftenartikel mit Band- und Heftnummer

Arnold, Bernhard/Tamina Brinkschmidt/Hans-Raimung Casser/Anke Diezemann et al. (2014): Multimodale Schmerztherapie für die Behandlung chronischer Schmerzsyndrome, in: Der Schmerz, Jg. 28, Nr. 5, S. 459–472.

Zeitschriftenartikel mit DOI

Lamott, Franziska/Kathrin Mörtl/Michael B. Buchholz (2009): Biografiekonstruktionen im Dienste der Abwehr. Selbstdeutungen von Straftätern, in: Forum der Psychoanalyse, doi:10.1007/s00451-009-0003-2.

Dissertation

Wilfley, Denise E. (1989): Interpersonal analyses of bulimia: Normal weight and obese, unveröffentlichte Dissertation, University of Missouri, Columbia.

Zeitung mit Autor

Dettmer, Markus/Janko Tietz (2010): Grenzen nach unten, in: Der Spiegel, Jg. 2010, Nr. 3, S. 64.

Zeitung ohne Autor

Jetzt beginnen die Wochen der Entscheidung (2010): in: Rhein-Neckar-Zeitung, 23.02.2010, S.°5.

Organisation als Autor

Österreichisches Rotes Kreuz (2016): Bilanz der Menschlichkeit. Jahresbericht des Österreichischen Roten Kreuzes 2015, Wien: Österreichisches Rotes Kreuz.

Internetquelle

Posch, Michaela (2018): Chronologie: Österreich und Schengen, [online] https:// www. salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/chronologie-oesterreich-und-schengen-60212581 [06.11.2019].

Literaturverzeichnis im APA-Stil

Kennzeichnend für den APA-Stil sind die abgekürzten Vornamen der Autoren und die kursive Formatierung von Buchtiteln, Zeitschriftennamen und generell der Titel von Veröffentlichungen. Die einzelnen Beispiele habe ich nach der Literaturform geordnet, damit kannst du dich schnell zurechtfinden und musst nicht lange Beschreibungen durchlesen.

Buch (Monografie)

Giddens, A. (1984b). Interpretative Soziologie. Eine kritische Einführung. Frankfurt a. M.: Campus.

Buch (Sammelwerk)

Schützeichel, R. (Hrsg.). (2007). Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung (Bd. 15, S. 472–484). Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft.

Buch (Sammelwerk mit Buchkapitel)

Stenzel, S. (2008). Coaching und Supervision. In S. Stenzel, R. Bröckermann & M. Müller-Vorbrüggen (Hrsg.), Handbuch der Personalentwicklung (2. Aufl., S. 367–389). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Zeitschriftenartikel nur mit Bandnummer

Kaufmann, F.-X. (1997). Schwindet die integrative Funktion des Sozialstaates? Berliner Journal für Soziologie, 7, 5–19.

Achtung: Nicht nur der Zeitschriftenname, sondern auch die Bandnummer und das Komma danach werden kursiv gesetzt.

Zeitschriftenartikel mit Band- und Heftnummer

Harris, M., Karper, E., Stacks, G., Hoffman, D., DeNiro, R., Cruz, P. et al. (2001). Writing labs and the Hollywood connection. Journal of Film Writing, 44(3), 213–245.

Zeitschriftenartikel mit DOI

Lamott, F., Mörtl, K. & Buchholz, M. B. (2009). Biografiekonstruktionen im Dienste der Abwehr. Selbstdeutungen von Straftätern. Forum der Psychoanalyse. doi:10.1007/s00451-009-0003-2.

Diskussionspapier (Arbeitspapier)

Employee Benefit Research Institute. (1992). Sources of health insurance and characteristics of the uninsured (Issue Brief No. 123). Washington: Employee Benefit Research Institute.

Dissertation

Wilfley, D. E. (1989). Interpersonal analyses of bulimia: Normal weight and obese. Unveröffentlichte Dissertation, University of Missouri, Columbia.

Zeitung mit Autor

Dettmer, M. & Tietz, J. (18. Januar 2010). Grenzen nach unten. Der Spiegel, 2010(3), 64.

Zeitung ohne Autor

Jetzt beginnen die Wochen der Entscheidung. (23. Februar 2010). Rhein-Neckar-Zeitung, S.°5.

Organisation als Autor

Österreichisches Rotes Kreuz. (2016). Bilanz der Menschlichkeit. Jahresbericht des Österreichischen Roten Kreuzes 2015. Wien: Österreichisches Rotes Kreuz.

Beachte: Nach dem Organisationsnamen (vor dem Erscheinungsjahr) muss ein Punkt gesetzt werden.

Internetquelle

Posch, M. (2018). Chronologie: Österreich und Schengen. Abgerufen am 6. November 2019 von https: //www.salzburg24.at/news/salzburg/flachgau/chronologie-oesterreich-und-schengen-60212581

Literaturverzeichnis: allgemeine Erklärungen

Das Literaturverzeichnis steht am Ende einer Facharbeit, aber noch vor dem Anhang. Es enthält die vollständigen Angaben für alle im Text eingefügten Literaturverweise. Quellen, auf die du nicht verwiesen hast, sollen nicht im Verzeichnis stehen. Zum Beispiel ist weiterführende, also nicht zitierte Literatur nicht Bestandteil der Literaturliste; für zitierte wie auch nicht zitierte Quellen wird üblicherweise die Überschrift Bibliografie gewählt.

Die Literatureinträge im Verzeichnis sind alphabetisch nach Nachname zu ordnen; dies dient der Übersichtlichkeit und erleichtert außerdem dem Leser, die Autoren schnell zu finden.

Falls du eine Sekundärquelle zitierst, z. B. „Fuchs, 1998, zit. n. Wenk & Eschebach, 2002, S. 25“ („zit. n.“ kann man auch ausschreiben als „zitiert nach“), musst du nur die Quelle aus zweiter Hand, also „Wenk & Eschebach, 2002“, ins Literaturverzeichnis schreiben. Achte aber darauf, nicht zu oft Sekundärquellen zu verwenden, denn diese könnten die Primärquelle unter Umständen falsch wiedergeben.

Die nächsten zwei Beiträge enthalten viele illustrierende Beispiele detaillierter Literaturangaben für Literaturverzeichnisse gemäß APA und Harvard.

Literaturverweise im Text nach Harvard

Die Harvard-Methode ist dem APA-Stil sehr ähnlich. Die Literaturverweise im Fließtext enthalten den Autornamen/die Autorennamen, das Erscheinungsjahr und die Seitenzahl der zitierten Quelle. Wie in APA musst du diese Angaben des Kurzbelegs in Klammern einschließen, außer der Autor ist Bestandteil des Textes. Für sinngemäße Zitate (Paraphrasen) ist, im Unterschied zum APA-Zitierstil, der Zusatz „vgl.“ zu ergänzen. Es gibt im Harvard-Stil viele Varianten; wichtig ist, dass du für deine gesamte wissenschaftliche Arbeit Einheitlichkeit bewahrst.

Beispiele mit einem Autor

Historiker bestätigen, dass Juden „als Fremde, als Andere, als Nicht-unsere“ begriffen wurden (Wassermann 2000: 326).

So zeigt Wassermann (2000: 326) auf, wie Juden „als Fremde, als Andere, als Nicht-unsere“ begriffen wurden.

Juden wurden nicht als selbstverständlicher Teil der österreichischen Gesellschaft begriffen (vgl. Wassermann 2000: 326).

Varianten je nach Universität

Wassermann 2000: S. 326
Wassermann 2000, 326
Wassermann 2000, S. 326

Seiten mit „f.“ und „ff.“ angeben?

Willst du zwei Seiten zitieren, kannst du nach der ersten Zahl „f.“ (folgende Seite) hinzufügen. Im Fall eines Zitates mit mehr als zwei Seiten soll nicht „ff.“ (folgende Seiten), sondern eine Von-bis-Seitenangabe verwendet werden. Dabei ist der Bis-Strich (auch als Gedankenstrich verwendet – mit einem Leerzeichen davor und danach) und nicht der Bindestrich zu setzen. Dazu je ein Beispiel:

… war von dieser propagierten Inklusivität nichts zu spüren (vgl. Pelinka 2008: 18 f.).

… Opfer zeichneten sich maßgeblich durch Entsubjektivierungen aus (vgl. Stögner 2014: 198–200).

Beispiele mit zwei Autoren

Die Aussage „anstelle von Erfahrung tritt Cliché“ beschreibt den Wahrnehmungsverlust im Antisemitismus (Horkheimer/Adorno 2016: 211).

„Anstelle von Erfahrung tritt Cliché“, schreiben Horkheimer und Adorno (2016: 211) hinsichtlich des Antisemitismus.

Im Antisemitismus gab es einen Wahrnehmungsverlust, auf die Erfahrung wurde nicht geachtet (vgl. Horkheimer/Adorno 2016: 211).

Varianten je nach Universität

Horkheimer und Adorno 2016: 211
Horkheimer & Adorno 2016: 211

Beispiele mit drei oder mehr Autoren

So wiesen „10 % der Befragten manifeste, 30 % latente antisemitische Einstellungen“ auf (Zeglovits et al. 2018).

Zeglovits et al. (2018) geben an, dass „10 % der Befragten manifeste, 30 % latente antisemitische Einstellungen“ aufweisen.

Von den Befragten wiesen 10 % manifeste und 30 % latente antisemitische Einstellungen auf (vgl. Zeglovits et al. 2018).

Varianten je nach Universität beim Erstverweis

Zeglovits/Unterhuber/Sommer 2018
Zeglovits, Unterhuber und Sommer 2018
Zeglovits, Unterhuber & Sommer 2018

Mehrere Werke desselben Autors

Enthält ein Literaturverweis mehrere Publikationen desselben Autors, muss der Autorname nicht wiederholt werden. Siehe folgendes Beispiel:

Das Verständnis dazuzugehören wird im Alltag beständig durch sekundären Antisemitismus infrage gestellt (vgl. Stögner 2014: 264, 2016: 124).

Mehrere Werke eines Autors im selben Jahr

Willst du mehrere Veröffentlichungen eines Autors bzw. mehrerer Autoren aus demselben Jahr angeben, musst du dem Erscheinungsjahr einen Kleinbuchstaben hinzufügen:

… und werden deshalb abermals Zielscheibe von Hass (vgl. Rensmann 1998a).

Mehrere Verweise für dieselbe Textstelle

Hast du mehrere Literaturverweise für dieselbe Textstelle, so sind diese durch ein Semikolon zu trennen, wobei sie nach Wichtigkeit zu ordnen sind. Falls die Quellen für deine Aussage gleich wichtig sind, musst du sie nach dem Publikationsjahr sortieren, also das älteste Werk zuerst nennen. Beispiel:

Dies wird als Phänomen des modernen Judentums beschrieben (vgl. Raggam-Blesch 2008: 210; Volkov 1993).

Text im wörtlichen Zitat hervorheben

Falls du in einem wörtlichen Zitat ein Wort oder mehrere Wörter hervorheben willst – entweder durch Kursivierung oder durch fette Schriftauszeichnung –, muss unmittelbar danach die Anmerkung „Hervorhebung des Verfassers“ in eckigen Klammern eingefügt werden. Eine bereits bestehende Hervorhebung wird durch die in eckigen Klammern gesetzte Zufügung „Hervorhebung im Original“ kenntlich gemacht.

Literaturverweise im Text nach APA

Der APA-Zitierstil sieht vor, dass im Fließtext neben dem Autor und dem Erscheinungsjahr der zitierten Quelle auch zusätzliche Informationen wie die Seitenzahl genannt werden können, all das von Klammern umschlossen. Bei wörtlichen Zitaten musst du immer die Seitenzahl angeben. Falls der Autorname bzw. der Autorname und das Publikationsjahr Bestandteile des Satzes sind, sind diese allerdings nicht einzuklammern.

Beispiele für einen Autor

Der „Orphan Drug Act“ wird als eines der erfolgreichsten Gesetze im Bereich der Gesundheitspolitik in den USA angesehen (Haffner, 2006).

Haffner (2006) behauptet, dass der „Orphan Drug Act“ …

Im Jahr 2006 wies Haffner darauf hin, dass der „Orphan Drug Act“ …

Beispiele für zwei Autoren

Für die Forschung an seltenen Erkrankungen „gelten dieselben Vorschriften und Standards für klinische Studien wie für häufige Erkrankungen“ (Hasford & Koch, 2017, S. 556).

Laut Hasford und Koch (2017, S. 556) gelten für die Forschung an seltenen Erkrankungen „dieselben Vorschriften und Standards für klinische Studien wie für häufige Erkrankungen“.

Hasford und Koch machten im Jahr 2017 deutlich, dass für die Forschung an seltenen Erkrankungen „dieselben Vorschriften und Standards für klinische Studien wie für häufige Erkrankungen“ gelten (S. 556).

Seitenangabe mit „f.“ und „ff.“?

Falls du zwei Seiten zitieren willst, kannst du „f.“ für „folgende Seite“ verwenden. Mehrere Seiten sollen mit einer genauen Seitenanzahl angegeben werden; „ff.“, das „folgende Seiten“ bedeutet, ist zu vermeiden. Zwischen der Seitenzahl und „f.“ steht ein geschütztes Leerzeichen. Beachte auch, dass bei einer Von-bis-Seitenangabe nicht der Bindestrich, sondern der Bis-Strich stehen muss (auch als Gedankenstrich verwendet, dann aber mit Leerzeichen davor und danach). Siehe folgende Beispiele:

… im Zusammenhang mit Therapien für seltene Erkrankungen (Voigtländer et al., 2012, S. 102 f.).

… für eine Kurzdarstellung der Therapieangebote im Bereich der seltenen Erkrankungen (Voigtländer et al., 2012, S. 27–29).

Beispiele für drei, vier oder fünf Autoren

Die Menge von Informationen hinsichtlich seltener Erkrankungen zu erlernen, scheint für den einzelnen Arzt unmöglich (Müller, Jerrentrup & Schäfer, 2018).

… scheint nach Müller, Jerrentrup und Schäfer (2018) für den einzelnen Arzt unmöglich.

Im Jahr 2018 meinten Müller, Jerrentrup und Schäfer, dass es für den einzelnen Arzt unmöglich zu sein scheint, die Menge …

In diesem Fall müssen alle Namen nur beim Erstverweis genannt werden, für Folgeverweise benützt man den Ausdruck „et al.“ (und andere):

… scheint für den einzelnen Arzt unmöglich (Müller et al., 2018).

Beispiele für sechs oder mehr Autoren

Von sehr seltenen Erkrankungen wird gesprochen, wenn nur ein Patient von 50.000 Einwohnern betroffen ist (Richter et al., 2015).

Richter et al. (2015) erklären, dass von sehr seltenen Erkrankungen gesprochen wird …

Richter et al. wiesen im Jahr 2015 darauf hin, dass …

Mehrere Publikationen desselben Autors

Falls du auf mehrere Werke desselben Autors verweist, musst du gemäß APA den Autornamen nicht wiederholen, sondern nur das Jahr gesondert erwähnen. Das schaut z. B. folgendermaßen aus:

… im Bereich der Gesundheitspolitik in den USA angesehen (Haffner, 2006, 2007).

Mehrere Werke eines Autors im selben Jahr

Um mehrere Publikationen eines Autors/mehrerer Autoren im selben Jahr zu unterscheiden, werden Kleinbuchstaben an das Erscheinungsjahr angefügt:

… ein Patient von 50.000 Einwohnern betroffen ist (Richter et al., 2015a).

Mehrere Verweise an derselben Textstelle

Für den Fall mehrerer Verweise an derselben Textstelle schreibt APA vor, diese alphabetisch zu ordnen und durch ein Semikolon zu trennen. Siehe folgendes Beispiel:

… wie für häufige Erkrankungen (Haffner, 2018; Hasford & Koch, 2017; Müller et al., 2013).

Bei Paraphrasen „vgl.“ verwenden?

Zu beachten ist weiterhin, dass im Gegensatz zum Harvard-Stil in APA für sinngemäße Zitate kein „vgl.“ verwendet wird.

Hervorhebungen im wörtlichen Zitat

Möchtest du in einem wörtlichen Zitat ein Wort oder mehrere Wörter durch Kursivierung oder fette Schriftauszeichnung hervorheben, musst du das kenntlich machen, indem du unmittelbar danach die Anmerkung „Hervorhebung des Verfassers“ in eckigen Klammern einfügst. Enthält das Zitat bereits eine Hervorhebung, soll die Ergänzung, wieder in eckige Klammern gesetzt, „Hervorhebung im Original“ lauten.

Vorgaben deines Instituts

Universitäten verwenden für ihre Zitierrichtlinien die hier angeführten APA-Regeln oft in abgewandelter Form. Du musst natürlich den Vorgaben deines Instituts folgen. Auch Verlage ändern häufig den APA-Stil, beispielsweise wird in Fachpublikationen von Springer Nature kein Komma zwischen Autornamen/Autorennamen und Erscheinungsjahr gesetzt. Springer Nature unterscheidet auch nicht zwischen drei bis fünf und sechs und mehr Autoren, sondern vereinfacht, indem immer nur der Erstautor und „et al.“ genannt wird.

Literaturverweise: allgemeine Erklärungen

Akademische Arbeiten zeichnen sich durch Objektivität aus, unabhängig von der Thematik sind alle Ausführungen, natürlich sind eigene Schlussfolgerungen davon ausgenommen, mithilfe von Literaturquellen zu belegen. Dadurch kann der Leser die Erläuterungen selbst überprüfen.

Hierbei unterscheidet man zwischen wörtlichen Zitaten und Paraphrasen (sinngemäßen Zitaten).1 Das Paraphrasieren eines Textes bedeutet eine freie, sinnentsprechende Wiedergabe von Inhalten anderer Autoren. Wörtliche Zitate sind im Gegensatz zu Paraphrasen in Anführungszeichen einzuschließen bzw. wenn sie über mehrere Zeilen reichen, als Blocksatz zu formatieren, der je nach Vorgabe der Universität auch in Anführungszeichen gesetzt wird.

Für beide Arten von Zitaten sind Literaturverweise in den Text einzufügen, auch als Zitation bekannt. Sowohl APA als auch Harvard schreiben die Autor-Jahr-Zitierweise vor, wobei die Verweise im laufenden Text innerhalb von Klammern anzugeben sind. Gemäß der deutschen Zitierweise stehen die Literaturverweise in Fußnoten.

Wie die Kurzbelege im Fließtext nach APA- und Harvard-Stil aussehen (die ausführlichen Literaturangaben sind im Literaturverzeichnis aufzuführen) und welche Fälle dabei auftreten, beschreibe ich genauer in den nächsten beiden Beiträgen.

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Fußnote

1 Oft werden wörtliche Zitate auch direkte und sinngemäße Zitate indirekte Zitate genannt.

Ist „am besten“ oder „am Besten“ korrekt?

Die Rechtschreibreform von 1996 einschließlich der Aktualisierungen von 2004 und 2006 brachte eine vermehrte Großschreibung. Ausdrücke wie „seit Kurzem“ oder „bei Weitem“ kann man nun großschreiben, feste Verbindungen wie „in Bezug auf“ und Substantivierungen wie „das Beste“ müssen großgeschrieben werden.

Wie ist das jetzt mit Superlativen, z. B. mit „am größten“ oder „am besten“? Diese werden auch nach der Rechtschreibreform kleingeschrieben.

(Die Frage der Groß- und Kleinschreibung von Wörtern gehört zur Rechtschreibung, auch Orthografie genannt, und nicht zur Grammatik. Die beiden Bereiche überschneiden sich aber. Da ich hier in Kurzform die verschiedenen Wortarten und damit die Gründe für die Groß- bzw. Kleinschreibung genannt habe, passt dieser Beitrag durchaus zur Grammatik – die Rechtschreibung ist beschreibend, die Grammatik erklärend.)

Verb im Singular oder Plural bei „sowohl – als auch“?

Bei dieser Frage geht es um ein Kongruenzproblem1, und zwar genauer darum, inwieweit das Verb mit dem Subjekt im Numerus übereinstimmen muss.

Besteht das Subjekt aus zwei Substantiven und werden diese durch die Konjunktion „sowohl – als auch“ verbunden, kann das Verb im Singular wie auch im Plural stehen. Der Singular ist aber häufiger bzw. wird bevorzugt. Das spiegelt die Sichtweise wider, die beiden Substantive als zwei Subjekte in elliptisch2 gereihten Sätzen zu betrachten.

Beispiel:

Sowohl die Professionalität des Lektors als auch der günstige Preis für das Korrekturlesen war für die Studentin überzeugend.
(Die Professionalität des Lektors war überzeugend und der günstige Preis für das Korrekturlesen war überzeugend.)

Steht ein Subjektteil aber im Plural und näher zum Verb, wird dieses in den Plural gesetzt:

Sowohl der Professor als auch die Studenten halten es für sinnvoll, ihre Arbeiten Korrekur lesen zu lassen.

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Fußnoten

1 In der Sprachwissenschaft versteht man unter Kongruenz die Übereinstimmung von Wörtern oder Satzteilen im Hinblick auf die Grammatik und die Semantik (Bedeutung).

2 Eine Ellipse in sprachwissenschaftlicher Hinsicht ist ein verkürzter Satz oder Satzteil – meist wird das Verb ausgelassen –, wobei dessen Verständnis aufgrund des Kontextes nicht beeinträchtigt ist.

Heißt es „in gutem“ oder „im guten Zustand“?

Beide Ausdrücke sind möglich, bedeuten aber Unterschiedliches. Ersteres bezeichnet einen allgemeinen Zustand, z. B.:

Wir fanden die Berghütte in gutem Zustand vor.

Hingegen enthält die Präposition „im“ den bestimmten Artikel (in dem) und beschreibt deswegen einen bestimmten Sachverhalt bzw. bezieht sich auf etwas bereits Erwähntes, z. B.:

Die Berghütte war im denkbar schlechtesten Zustand.

Dasselbe gilt für andere Präpositionen wie „an/am“, „bei/beim“ etc.

Wie verschachtelte Konstruktionen auflösen?

Wissenschaftliche Ausdrucksweise bedeutet, Sachverhalte objektiv und insbesondere kurz und präzise darzustellen. Um dem zu entsprechen, versuche statt weitschweifiger Beschreibungen und Erläuterungen viele für das Thema bedeutsame Informationen in einem Satz unterzubringen. Das Ergebnis kann dann jedoch eine verschachtelte, unverständliche, grammatisch falsche Wortgruppenkonstruktion sein (auch wenn es manchmal nicht ganz so falsch klingt). In solch einem Fall kann die Einfügung eines Artikels den Satz „retten“.

Zur Illustration folgender (falscher) Satz:

Der wesentliche Beitrag eines Vorhabens muss somit in ein Gesamtkonzept passender Beitrag sein, dessen Notwendigkeit sich aus den formulierten Zielen ableiten lässt.

Hier fehlt nur ein Artikel:

Der wesentliche Beitrag eines Vorhabens muss somit ein in ein Gesamtkonzept passender Beitrag sein, dessen Notwendigkeit sich aus den formulierten Zielen ableiten lässt.

Die Satzkonstruktion ist leicht verständlich, wenn die beigefügte Information „in ein Gesamtkonzept passender“ weggelassen wird: Der wesentliche Beitrag eines Vorhabens muss somit ein Beitrag sein, dessen Notwendigkeit sich aus den formulierten Zielen ableiten lässt.